Spielzeuge sind Spiegel der gesellschaftlichen und sozialen Bedingungen, in denen sie entstanden ist. Mit welchen Gegenständen sich Kinder im Laufe der Geschichte die Zeit vertrieben haben, verrät somit auch viel über die Lebenswelt der Erwachsenen. Von der frühen Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert – so hat sich Holzspielzeug entwickelt.
Holzstücke, grob geschnitzte Puppen, Figuren und einfache Rasseln – schon vor 10.000 Jahren fertigten Menschen mit einfachsten Mitteln Spielzeug. So primitiv wie noch in der frühen Steinzeit blieben hölzerne Spielutensilien allerdings nicht lange. Schon in der Antike gestaltete man komplexe und bewegliche Figuren, die im Mittelalter weiter verfeinert und an die Lebensrealität der Kinder angepasst wurden. Ende des 18. Jahrhunderts konnten Holzklötzer, Puppen und Figuren dann erstmals in Masse produziert werden – das industrielle Zeitalter hielt Einzug ins Kinderzimmer und trieb im Verlauf des 20. Jahrhunderts immer bizarrere Auswüchse. Das sind die Meilensteine in der Entwicklung des Holzspielzeugs.
Die Steinzeit – mystische Figuren
Funde in steinzeitlichen Kindergräbern belegen: Schon vor 10.000 Jahren wurde Spielzeug gefertigt. Aus Materialien, wie Holz, Ton und auch Knochen stellten die Steinzeitmenschen puppenähnliche Figuren, Tiere und sogar Rasseln und Pfeifen her. Sie wurden Gräbern beigelegt, um böse Geister zu vertreiben. Die Wahl der Spielzeugmotive zeigt, was in der damaligen Lebensrealität der Menschen besonders wichtig war: Tiere spielten als Nahrungsquelle, aber auch als Feinde eine herausragende Rolle; mit Rasseln, Pfeifen und Klappern ließen sich Naturgeräusche nachahmen. Die Puppe wiederum kann als Nachbildung des Menschen angesehen werden – mit ihr können Kinder z.B. mütterliche Handlungen imitieren.
Das Altertum – kunstvolle Schritte
Kunstvoll gefertigte Krokodile und Löwen aus Holz dienten Kindern im antiken Griechenland zum Zeitvertreib. Die Tierfiguren verfügten sogar schon über einen beweglichen Unterkiefer, mit dem sich das Maul weit öffnen und schließen ließ. Auch Brettspiele waren damals beliebt. Auf ihnen konnten zum Beispiel „Dame“, „Senet“ oder „Hunde und Schakal“ gespielt werden. Die Puppen hatten im ägyptischen Altertum nicht mehr viel mit ihren steinzeitlichen Vorfahren gemein – sie trugen Kleider und Schmuck und hatten sogar Haare. Auch in Griechenland und Rom spiegelte sich die rasante zivilisatorische Entwicklung in der Spielzeugentwicklung. Die Jungen amüsierten sich mit nachgebildeten Pferden, Kriegswaffen und Kriegerfiguren. Die Mädchen widmeten sich dem Puppenspiel in eigens dafür hergestellten Puppenhäusern. Beide Geschlechter hatten zudem an beweglichen Tierfiguren ihre Freude. Einige von ihnen konnten sogar mit Rollen fortbewegt werden. Sie sind die Vorfahren der heutigen Ziehtiere.
Das Mittelalter – Holzspielzeug DIY
Wie schon in der Antike spielte auch im Mittelalter der Krieg eine große Rolle. Zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert fochten Jungen mit Rittern und Schwertern in Miniaturform Kämpfe aus. Und sie wurden durch die Erfindung von hölzernen Schaukelpferden auf das spätere Reiten vorbereitet. Zum Spielrepertoire gehörten außerdem Kreisel, Kugeln, Kegel und Setzsteine. Letzere wurden für Brettspiele, wie Schachzabel (Schach) und Wurfzabel (Backgammon) benötigt. Generell ließ sich an der Ausführung des Spielzeugs gut erkennen, zu welcher Standesschicht ein Kind gehörte. Adlige Familien konnten es sich leisten, aufwendig gestaltete Spielsachen für ihren Nachwuchs herstellen zu lassen. Im bäuerlichen Stand wurde das Spiel hingegen eher einfach gehalten. Wer geschickt im Umgang mit dem Schnitzmesser war, fertigte selbst etwas für den Nachwuchs. Ansonsten behalfen sich die Kinder mit eigenen Spiel-Kreationen aus Naturmaterialien. Sie schnitzten sich einfach ihr eigenes Holzspielzeug!
Was die Entwicklung zur Neuzeit bereit hält, verrät Teil zwei unserer kleinen Spielzeug-Geschichte.
Einmal in Schwung gebracht, scheint ein Kreisel wie durch Zauberhand auf einem Punkt zu balancieren und der Schwerkraft quasi ein Schnippchen zu schlagen. Was für ein physikalisches Schauspiel! Kein Wunder, dass er als Spielzeug schon seit Jahrtausenden Jung und Alt gleichermaßen begeistert. Unsere kleine Kreiselkunde informiert über die gängigsten Formen.
Für viele Eltern, die nicht auf die gekauften Schokoladenvarianten aus dem Supermarkt zurückgreifen wollen, stellt sich jedes Jahr auf ein Neues die Frage: Wie soll der Adventskalender befüllt werden? Muss es wirklich jedes Tag etwas Süßes sein? Wie viel Spielzeug ist sinnvoll, wenn es zum eigentlichen Fest davon noch mehr als genug gibt? Ein kleiner vorweihnachtlicher Kalender-Leitfaden.
Es gibt keinen Monat im Jahr, in dem so viele Rituale und Bräuche begangen werden, wie im Dezember. Das Anzünden von Kerzen auf dem Adventskranz, Laternenumzüge, Plätzchenbacken und das Schmücken des Tannenbaums bringt Lichtmomente in den monotonen Dezemberalltag. Und Rituale erinnern an etwas, das in Zeiten des kollektiven Einkaufsrausches und zunehmender Kommerzialisierung der Weihnachtszeit manchmal in Vergessenheit gerät: die Besinnung auf das Wesentliche.
Holzspielzeug – eine kleine Kulturgeschichte
Holzstücke, grob geschnitzte Puppen, Figuren und einfache Rasseln – schon vor 10.000 Jahren fertigten Menschen mit einfachsten Mitteln Spielzeug. So primitiv wie noch in der frühen Steinzeit blieben hölzerne Spielutensilien allerdings nicht lange. Schon in der Antike gestaltete man komplexe und bewegliche Figuren, die im Mittelalter weiter verfeinert und an die Lebensrealität der Kinder angepasst wurden. Ende des 18. Jahrhunderts konnten Holzklötzer, Puppen und Figuren dann erstmals in Masse produziert werden – das industrielle Zeitalter hielt Einzug ins Kinderzimmer und trieb im Verlauf des 20. Jahrhunderts immer bizarrere Auswüchse. Das sind die Meilensteine in der Entwicklung des Holzspielzeugs.
Die Steinzeit – mystische Figuren
Funde in steinzeitlichen Kindergräbern belegen: Schon vor 10.000 Jahren wurde Spielzeug gefertigt. Aus Materialien, wie Holz, Ton und auch Knochen stellten die Steinzeitmenschen puppenähnliche Figuren, Tiere und sogar Rasseln und Pfeifen her. Sie wurden Gräbern beigelegt, um böse Geister zu vertreiben. Die Wahl der Spielzeugmotive zeigt, was in der damaligen Lebensrealität der Menschen besonders wichtig war: Tiere spielten als Nahrungsquelle, aber auch als Feinde eine herausragende Rolle; mit Rasseln, Pfeifen und Klappern ließen sich Naturgeräusche nachahmen. Die Puppe wiederum kann als Nachbildung des Menschen angesehen werden – mit ihr können Kinder z.B. mütterliche Handlungen imitieren.
Das Altertum – kunstvolle Schritte
Kunstvoll gefertigte Krokodile und Löwen aus Holz dienten Kindern im antiken Griechenland zum Zeitvertreib. Die Tierfiguren verfügten sogar schon über einen beweglichen Unterkiefer, mit dem sich das Maul weit öffnen und schließen ließ. Auch Brettspiele waren damals beliebt. Auf ihnen konnten zum Beispiel „Dame“, „Senet“ oder „Hunde und Schakal“ gespielt werden. Die Puppen hatten im ägyptischen Altertum nicht mehr viel mit ihren steinzeitlichen Vorfahren gemein – sie trugen Kleider und Schmuck und hatten sogar Haare. Auch in Griechenland und Rom spiegelte sich die rasante zivilisatorische Entwicklung in der Spielzeugentwicklung. Die Jungen amüsierten sich mit nachgebildeten Pferden, Kriegswaffen und Kriegerfiguren. Die Mädchen widmeten sich dem Puppenspiel in eigens dafür hergestellten Puppenhäusern. Beide Geschlechter hatten zudem an beweglichen Tierfiguren ihre Freude. Einige von ihnen konnten sogar mit Rollen fortbewegt werden. Sie sind die Vorfahren der heutigen Ziehtiere.
Das Mittelalter – Holzspielzeug DIY
Wie schon in der Antike spielte auch im Mittelalter der Krieg eine große Rolle. Zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert fochten Jungen mit Rittern und Schwertern in Miniaturform Kämpfe aus. Und sie wurden durch die Erfindung von hölzernen Schaukelpferden auf das spätere Reiten vorbereitet. Zum Spielrepertoire gehörten außerdem Kreisel, Kugeln, Kegel und Setzsteine. Letzere wurden für Brettspiele, wie Schachzabel (Schach) und Wurfzabel (Backgammon) benötigt. Generell ließ sich an der Ausführung des Spielzeugs gut erkennen, zu welcher Standesschicht ein Kind gehörte. Adlige Familien konnten es sich leisten, aufwendig gestaltete Spielsachen für ihren Nachwuchs herstellen zu lassen. Im bäuerlichen Stand wurde das Spiel hingegen eher einfach gehalten. Wer geschickt im Umgang mit dem Schnitzmesser war, fertigte selbst etwas für den Nachwuchs. Ansonsten behalfen sich die Kinder mit eigenen Spiel-Kreationen aus Naturmaterialien. Sie schnitzten sich einfach ihr eigenes Holzspielzeug!
Was die Entwicklung zur Neuzeit bereit hält, verrät Teil zwei unserer kleinen Spielzeug-Geschichte.
Von unserer Autorin Karolin Korthase
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