Es gibt keinen Monat im Jahr, in dem so viele Rituale und Bräuche begangen werden, wie im Dezember. Das Anzünden von Kerzen auf dem Adventskranz, Laternenumzüge, Plätzchenbacken und das Schmücken des Tannenbaums bringt Lichtmomente in den monotonen Dezemberalltag. Und Rituale erinnern an etwas, das in Zeiten des kollektiven Einkaufsrausches und zunehmender Kommerzialisierung der Weihnachtszeit manchmal in Vergessenheit gerät: die Besinnung auf das Wesentliche.
Zwei Tage vor Weihnachten, am 22. Dezember, hat in diesem Jahr, die Wintersonnenwende stattgefunden. Auf der Nordhalbkugel der Erde erreichte die Sonne zur Mittagszeit die geringste Höhe im Jahr. Ab diesem Zeitpunkt werden die Nächte wieder kürzer und die Tage länger. Antike Hochkulturen feierten in der Mittwinternacht mit großen Feuern die Geburtstage ihrer Sonnengötter. Nordische Völker, wie die Germanen ließen in der kürzesten Nacht der Jahres brennende Strohräder einen Abhang hinunterrollen und entzündeten Kerzen, um die Wiederkehr des Lichtes zu feiern. Auch die immergrünen Zweigen von Tanne, Mistel und Wacholder sollen, historischen Überlieferungen zufolge, schon vor Jahrtausenden in Haus und Hof gehangen haben. Wie heute der hell erleuchtete Weihnachtsbaum symbolisierten sie Fruchtbarkeit und die Wiederkehr der Lebenszyklen.
Das Gemeinschaftsgefühl pflegen
Im Christentum wurden einige der alten Bräuche aufgenommen, manche wurden verboten, andere kamen neu hinzu. Anstatt der Geburt eines Sonnengottes feiern wir inzwischen die Geburt Jesu in Bethlehem am 25. Dezember. Stroh wird nicht mehr verbrannt, findet dafür aber in der Krippe des Jesuskindes und in Form von kunstvoll geflochtenen Sternen Verwendung. Und auch der Gemeinschaftsgedanke wird noch gepflegt – zwar nicht unter freiem Himmel an einem großen Feuer, dafür aber in den Kirchen und beim Sankt-Martins-Umzug.
Vorweihnachtsstress
Rituale schaffen Geborgenheit und sie machen die Weihnachtszeit erst wirklich schön. Familien können traditionelle Bräuche dazu nutzen, etwas gemeinsam zu gestalten und sich zusammen auf etwas zu freuen. Einkaufsstress, Termindruck und Kommerz haben in der Adventszeit eigentlich nichts zu suchen. Wer zwar viele tolle Geschenke und Dekorartikel besorgt hat, dafür aber vollkommen erschöpft und gestresst am Heiligabend neben dem festlich geschmückten Tannenbaum sitzt, hat nichts gewonnen. Lichterglanz und raschelndes Geschenkpapier sind keine Garanten für Besinnlichkeit und Einkehr.
Familienrituale pflegen
Wie schön kann es hingegen sein, an Weihnachten zu sehen, dass die Kirschzweige, die traditionell am 4. Dezember, dem Barbaratag, in eine Vase mit Wasser gestellt wurden, tatsächlich blühen? Auch ein freier Nachmittag, an dem gemeinsam ein Adventskranz gebunden oder Plätzchen gebacken werden, schafft Geborgenheit und Wärme. Wer eine Krippe mit Figuren zu Hause aufstellen will und den Brauch für seine Kinder kreativ gestalten möchte, kann einen Krippenweg mit Teelichtern bauen. Dazu wird die Krippe am 1. Dezember zunächst ohne Figuren aufgestellt. Tag für Tag wird dann ein Lichtlein mehr entzündet und die Figuren wandern weiter, bis sie am 24. Dezember angekommen sind. Parallel dazu kann die Weihnachtsgeschichte vorgelesen werden.
Besinnlich am Heiligabend
Am Heiligabend und den darauffolgenden Feiertagen findet der ritualreiche Dezember schließlich seinen Höhepunkt. In manchen Familien kommt polternd der Weihnachtsmann, um die Geschenke zu überbringen. In anderen kündet ein Glöckchen die Ankunft des Christkinds an, das seine Gaben unter den Weihnachtsbaum legt. Beim gemeinsamen Singen, Vorlesen oder Musik machen, das in manchen Familien noch gepflegt wird, kommt dann noch mal die geballte Kraft von Ritualen zu tragen. Vielleicht wird beim Singen zwischendurch mal gelacht, vielleicht gibt es einen besinnlichen Moment der Einkehr. So oder so – der gemeinschaftlich gepflegte Brauch schafft Vertrautheit und lässt uns geborgen fühlen.
Heute widmen wir uns einem besonderen Kapitel der deutschen Design-Geschichte: Das Bauhaus feiert diese Jahr seinen 100. Geburtstag – die beste Gelegenheit, in unserer Werkstatt nach Spuren zu suchen. Denn Bauhaus und Holzspielzeug haben einiges gemeinsam…!
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Spielzeuge sind Spiegel der gesellschaftlichen und sozialen Bedingungen, in denen sie entstanden ist. Mit welchen Gegenständen sich Kinder im Laufe der Geschichte die Zeit vertrieben haben, verrät somit auch viel über die Lebenswelt der Erwachsenen. Von der frühen Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert – so hat sich Holzspielzeug entwickelt.
Endlich Weihnachten …
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Das Gemeinschaftsgefühl pflegen
Im Christentum wurden einige der alten Bräuche aufgenommen, manche wurden verboten, andere kamen neu hinzu. Anstatt der Geburt eines Sonnengottes feiern wir inzwischen die Geburt Jesu in Bethlehem am 25. Dezember. Stroh wird nicht mehr verbrannt, findet dafür aber in der Krippe des Jesuskindes und in Form von kunstvoll geflochtenen Sternen Verwendung. Und auch der Gemeinschaftsgedanke wird noch gepflegt – zwar nicht unter freiem Himmel an einem großen Feuer, dafür aber in den Kirchen und beim Sankt-Martins-Umzug.
Vorweihnachtsstress
Rituale schaffen Geborgenheit und sie machen die Weihnachtszeit erst wirklich schön. Familien können traditionelle Bräuche dazu nutzen, etwas gemeinsam zu gestalten und sich zusammen auf etwas zu freuen. Einkaufsstress, Termindruck und Kommerz haben in der Adventszeit eigentlich nichts zu suchen. Wer zwar viele tolle Geschenke und Dekorartikel besorgt hat, dafür aber vollkommen erschöpft und gestresst am Heiligabend neben dem festlich geschmückten Tannenbaum sitzt, hat nichts gewonnen. Lichterglanz und raschelndes Geschenkpapier sind keine Garanten für Besinnlichkeit und Einkehr.
Familienrituale pflegen
Wie schön kann es hingegen sein, an Weihnachten zu sehen, dass die Kirschzweige, die traditionell am 4. Dezember, dem Barbaratag, in eine Vase mit Wasser gestellt wurden, tatsächlich blühen? Auch ein freier Nachmittag, an dem gemeinsam ein Adventskranz gebunden oder Plätzchen gebacken werden, schafft Geborgenheit und Wärme. Wer eine Krippe mit Figuren zu Hause aufstellen will und den Brauch für seine Kinder kreativ gestalten möchte, kann einen Krippenweg mit Teelichtern bauen. Dazu wird die Krippe am 1. Dezember zunächst ohne Figuren aufgestellt. Tag für Tag wird dann ein Lichtlein mehr entzündet und die Figuren wandern weiter, bis sie am 24. Dezember angekommen sind. Parallel dazu kann die Weihnachtsgeschichte vorgelesen werden.
Besinnlich am Heiligabend
Am Heiligabend und den darauffolgenden Feiertagen findet der ritualreiche Dezember schließlich seinen Höhepunkt. In manchen Familien kommt polternd der Weihnachtsmann, um die Geschenke zu überbringen. In anderen kündet ein Glöckchen die Ankunft des Christkinds an, das seine Gaben unter den Weihnachtsbaum legt. Beim gemeinsamen Singen, Vorlesen oder Musik machen, das in manchen Familien noch gepflegt wird, kommt dann noch mal die geballte Kraft von Ritualen zu tragen. Vielleicht wird beim Singen zwischendurch mal gelacht, vielleicht gibt es einen besinnlichen Moment der Einkehr. So oder so – der gemeinschaftlich gepflegte Brauch schafft Vertrautheit und lässt uns geborgen fühlen.
Von unserer Autorin Karolin Korthase
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